Pressemitteilung des BUND, Kreisgruppe Rhein-Sieg

45 neue Obstbäume

Bornheim, 23.12.2018:
45 neue Obstbäume ergänzen fortan das Bornheimer Obstblütenprojekt in Nordrhein-Westfalen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) pflanzt seit 2011 regelmäßigen Hochstamm-Obstbäume in der Bornheimer Obstblütenlandschaft nach. Zum Bestand der seitdem gepflanzten 116 Bäume gehört bereits ein "Kirschsortengarten" und eine "Birnensortensammlung". In diesem Herbst legte die Kreisgruppe mit 45 neuen Bäumen, vor allem Äpfeln, erneut nach und stockt den Bestand der neuen Obstbäume in dem 120 ha großen Projektgebiet abermals deutlich auf jetzt 161 auf. Die Neupflanzungen waren, neben der Anlage weiterer Blumenwiesen, möglich, weil dank der öffentlichen ELER-Förderung 15 Parzellen im Gebiet durch das Vogelschutz-Komitee und die BUND NRW Naturschutzstiftung zugekauft werden konnten.

Die neuen Obstbäume mit den Sortennamen wie Prinz Albert von Preußen, Rheinischer Bohnapfel, Rheinscher Winterrambour, Schöner von Nordhausen ergänzen das Landschaftsbild in der bisher eher von Kirschen dominierten Obstblütenlandschaft. An den weißen Blütenaspekt der Kirsche im Frühjahr wird sich somit zunehmend auch ein rosafarbener Schleier der Apfelblüte anschließen.
Die Neupflanzung gleich von 45 neuen Bäumen wurden Dank der Biologische Station Rhein-Sieg möglich, die über das Projekt der Obstwiesenrenaissance des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) eine Kofinanzierung der Sachkosten ermöglichte. Die Arbeit im Gelände erfolgte ehrenamtlich und durch die Unterstützung der Bundesfreiwilligen, die im BUND Wiesenzentrum der Kreisgruppe engagiert sind.

V.i.S.d.P.:
BUND RSK, Achim Baumgartner (Sprecher)
Steinkreuzstraße 10/14

53757 Sankt Augustin
02241 145 2000
0152 5355 6074

 


 

 


 

Juni 2017 Der vom BUND Rhein-Sieg betreute Acker des Vogelschutz-Komitees in Bornheim am Neuweg beginnt mit seinem Blütenfeuerwerk. Die Kornblume und die Kornrade sind noch etwas zögerlich, die Färberhundskamille wartet noch, der Mohn jedoch startet schon durch.

(Achim Baumgartner)



 

Naturschutzprojekt in Bornheim Obstblütenwanderung mit Panorama

 http://www.general-anzeiger-bonn.de/region/vorgebirge-voreifel/bornheim/Obstbl%C3%BCtenwanderung-mit-Panorama-article3539967.html



Sandgrube Bornheim

In dem Gemeinschaftsprojekt mit dem BUND liegen verschiedenste Flächen des Vogelschutz-Komitees. Die beiden ehemaligen Abgrabungen, die Quarzsandgrube Brenig sowie die Sandgrube an der Roisdorfer Hufebahn liegen eng beieinander, Waldflächen und ein Sandacker zum Schutz von Ackervögeln gehören ebenso dazu.

Der Ankauf startete im Jahr 2009. Im darauffolgenden Jahr konnten wir gemeinsam eine großflächige EU-Naturschutzmaßnahme umsetzen und für über 150.000 Euro Pflegemaßnahmen umsetzen.

Das Projekt ist außerordentlich erfolgreich. Wespenbussarde brüten im Umfeld, Ziegenmelker wurden bereits vernommen, der Baumpieper ruft inzwischen in der Quarzgrube, der Bestand der Turteltaube, einer zarten Taube, die recht niedrig im Gebüsch nistet, steigt. Durchziehende Kranichtrupps haben schon mehrfach Tiefflüge unternommen, um die neuen Naturschutzflächen kennenzulernen. Mauersegler und Mehrschwalben besuchen die weiten Flächen zur Jagd. Ein Uhu hat seinen Schlafplatz in der Grube gewählt. Für die Sandgrube konnte die Zauneidechse als neue Art belegt werden.

Neben der Pflege vor Ort sind die konkreten Spenden für solche Naturschutzprojkte die Voraussetzung. Deshalb sind wir für die großzügigen Spenden jeder einzelnen Spenderin und jedes Spenders dankbar, ohne die der Aufbau der Naturinseln misslänge.

 


Die ersten Bilder der Obstbäume aus dem Projektgebiet in Bornheim.




 

Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg

 

Rund um zwei ehemalige Sandgruben entwickelt und pflegt der BUND Rhein-Sieg in Zusammenarbeit mit dem Vogelschutz-Komitee eine rund 120 ha große Streuobstwiesen-Landschaft. Die Wiesen werden extensiv u.a. mit einer eigenen Schafherde beweidet.

Projektziel: Entwicklung eines zusammenhängenden Landschaftsschutzprojektes mit verschiedenen Schutzschwerpunkten:
1.) Schutz und Entwicklung der Biologischen Vielfal (ehemalige Sandgruben, Hudelandschaft, Streuobstwiesen, Obstsortenschutz, Artenschutz),
2.) Vermittlung der biologischen Vielfalt (Presse, Ausstellungen, Exkursionen, Homepage) und
3.) vielfältiges Bürgerengagement (Netzwerk Nutzer und Vereine, Firmenkooperation)
Ort: Bornheim in Nordrhein-Westfalen

Biotoptypen: offene Sandflächen, Grünland, Trockenrasen, Rohboden, Teich, Tümpel, Obstwiesen, Eichenhainbuchenwälder, Hudebäume

Zielart: Kreuzkröte, Wechselkröte, Gelbbauchunke, Springfrosch, Baumfalke, Wespenbussard, Ziegenmelker, Baumpieper, Feldschwirl, Neuntöter, Schwarzkehlchen, Turteltaube, Steinkauz, Kirschprachtkäfer, Sandlaufkäfer u.a.m.

Träger: BUND NRW Naturschutzstiftung / BUND Kreisgruppe Rhein-Sieg-Kreis und Vogelschutz-Komitee (VsK) jeweils als Eigentümer; mit Hilfe örtlicher Vereine (Landschafts-Schutzverein Vorgebirge, Heimat- u. Eifelverein Bornheim, Heimatverein Roisdorf).
Das Projekt wird mit dem Vogelschutz-Komitee e.V. aufgebaut und betrieben. Lokale Nutzer (insbesondere Ponyhalter, Landwirte) werden mit eingebunden.
Die Heimatvereine stehen hier seit vielen Jahren mit den klassischen Naturschützern Seit an Seit, da die Grubenflächen gegen überzogenen Quarzkiesabbau und eine Mülldeponiefolgenutzung gemeinsam verteidigt werden mussten und erfolgreich verteidigt wurden.

Das Gesamtprojekt entwickelte sich aus dem Ankauf und der Pflege von zwei benachbarten Gruben in Bornheim. Es wird unter anderem von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und der HIT- Umwelt- und Naturschutzstiftung gefördert.
Die Pflege startete 2009, die Beweidung von Teilflächen mit Schafen begann 2010. Für 2010 wurde ein Förderantrag nach ELER (EU-Förderung) für die weitere Pflege bewilligt und umgesetzt.
Als zusätzliche Aufgabe stand 2011 die Bewältigung eines bergrechtlichen Abschlussbetriebsplanes im Raume. Das ist inzwischen abgeschlossen.

Regelmäßig finden im Jahr Pflegeaktionen statt. Bereits zweimal (2011 und 2012) konnte dabei eine große Firma im Rahmen eines social-days zur Mithilfe gewonnen werden. Circa 80 Personen kamen jeweils, um einen Tag tatkräftig zu helfen. Entsprechende Kooperationen fanden auch mit den Pfadfindern und dem THW statt.
Neben der Flächenpflege, Entbuschungsarbeiten, Obstbaumpflanzungen, dem Bau von Bienenhäuschen usw. wurden vor allem drei Gebäude im Rahmen des Projektes zurückgebaut und damit die Zersiedelung der Landschaft zu Gunsten von Biotopen, aber auch zu Gunsten des Landschaftsschutzes, gemindert.

Erste Kartierungen (Amphibien, Reptilien, Vögel, Pflanzen) im Jahr 2011 bestätigen den Erfolg der Naturschutzmaßnahmen, inzwischen (2014) sind u.a. Turteltaube, Baumpieper und Feldschwirl, Neuntöter und Schwarzkehlchen als Brutvögel nachgewiesen, der Steinkauz wurde wieder im Gebiet gesichtet, der Uhu ist regelmäßiger Gast. Erste Gelbbauchunken sind nachgewiesen worden, der Springfrosch gefördert worden, die Zauneidechse ist erstmals nachgewiesen.
Die Artenausstattung ist hochwertig und der Erhalt und die Entwicklung der Flächen ein wichtiger Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt in der Region.

Um die beiden Gruben herum integrierten wir ab 2012 mehr und mehr die umgebende Landschaft u. erweiterten das ursprüngliche Grubenprojekt. Die "Obstblütenlandschaft Botzdorf-Hennesenberg" wurde als Rahmenkonzept für eine etwa 120 ha große Kulisse entwickelt.
Weitere Flächen wurden angekauft u. bereits mehr als 130 neue Obstbäume (vor allem Kirschen und Birnen) neu gepflanzt. Mit Hilfe der Biologischen Station gerade auch besonders seltene Kirschsorten berücksichtigt. So entstanden zwei Sortengärten, für Kirschen und Birnen. In diesem Sinne wurde der Erhalt der biologisdchen Vielfalt auch auf den Sortenschutz ausgeweitet.
Eine kleine Schafherde mit 11 Tieren vor Ort ergänzt als "schnelle Einsatztruppe" inzwischen die Schafbeweidung durch einen externen Schäfer, der den Gesamtbestand beweidet. Ein Hudekonzept wurde aufgebaut.

Zu dem Teilgebiet der Abgrabungen existiert eine umfassende Ausstellung mit über 20 Bannern und ein Flyer. Die Ausstellung wird aktuell um die Bausteine Obstblütenlandschaft erweitert.

Regelmäßig finden unabhängig von zahlreichen Pflegeinsätzen mehrmals im Jahr Exkursionen z.B. zur Vegetation, zur Geologie u. zu den Tieren im Gebiet statt.
Insgesamt werden aktuell von den Vereinen (BUND, VsK, LSV) zusammen ca. 36 ha betreut.

Das Projekt ist modellhaft, weil hier Bürger selbst die Verantwortung für ihre Heimat übernommen haben u. viele Einzelbausteine zu einer nachhaltigen Gesamtlandschaft zusammenführen.

www.quarzgrube-brenig.de
www.vogelschutz-komitee.de/index.php/projekte/deutschland/nordrhein-westfalen/quarzgrube-brenig
www.vogelschutz-komitee.de/index.php/projekte/deutschland/nordrhein-westfalen/sandgrube-bornheim
www.lsv-vorgebirge.de

 

 


 

BZW Mitgliederversammlung Vogelschutz-Komitee 2013