Storchendorf Linum: In gewohnter Pünktlichkeit sind die ersten Weißstörche aus ihren afrikanischen Überwinterungsgebiete  wieder im Oberen Rhinluch eingetroffen.

In Linum war der erste Storch am 29. März eingetroffen. In nur wenigen Stunden Abstand trafen am späten Nachmittag des 3. April die beiden Paarpartner aus dem „Pensionshorst“  auf dem, das Anwesen der Landpension Adebar hoch überragenden, alten Heizwerksschornstein ein. Das zuerst eingeflogene Männchen begrüßte das in der späten Dämmerung eintreffende Weibchen mit anhaltendem freudigen „Klappern“  Die Nacht verbrachten beide auf dem Horst, wo sie sich gegen die Richtung des kalt herein wehenden Windes ausgerichtet hatten, so dass dieser nicht in das Gefieder eindringen konnte. Wenige Minuten vor 6 Uhr am 4. April flogen sie zur ersten gemeinsamen Nahrungssuche aus.




Im Laufe des Tages besuchten sie jeder für sich mehrmals den Horst. In der Abenddämmerung trafen sie gemeinsam ein. Ein wenig Gefiederpflege und dann gleich ein erster Akt der ehepartnerlichen Gemeinsamkeit: Man ließ sich durch Nieselregen und starken, unangenehme krauchende Kälte verbreitenden, Wind nicht von einer ersten Kopulation abhalten.

Fazit: Das Paar festigt die Bande und bekräftigt seinen Anspruch und den gemeinsamen Besitz am Horst. Nun bleibt zu hoffen, dass ein Wetterumschwung mit wärmeren Temperaturen alsbald ein genügendes Nahrungsangebot beschert. Die derzeitige Wetterlage jedenfalls lässt befürchten, dass die Weißstörche nicht genügend viel Insektennahrung finden, Feldmäuse sind ohnehin rar. Bleibt das Weibchen nach dem Kräfte zehrenden Flug wenig gut ernährt, wirkt sich das auf die Eier und die Überlebenschance des Nachwuchses aus.

Angenehmere Witterung lässt natürlich auch das Storchendorf für Besucher aus Nah und Fern zu einem attraktiven Ausflugsziel werden. Besucher sind auf dem Gelände der Landpension Adebar zur Beobachtung der „hauseigenen" Vögel willkommen. Einige Pensionsräume gestatten den direkten Blick „auf Augenhöhe“ zum Horst.

Nach vorheriger Anmeldung steht das Vogelschutz-Komitee auch für Führungen der Besucher zu den Nahrungsplätzen der weißen Störche bereit.

Dr. E. Schneider