vorgericht_klein_thumbSeit 2006 nun ist endlich der Durchbruch erzielt, dass nämlich Anzeigen nicht mehr ihren Weg in die Papierkörbe finden, sondern von der Forstpolizei (Forestals mit den Rural Agents) direkt an die Staatsanwaltschaft gegeben werden. Jene ist seitdem unnachgiebig und intensiv tätig. Man nimmt es mit der Umsetzung des EU-Rechts sehr ernst - aufgrund der von uns bei der EU-Kommission eingereichten Beschwerde beziehen die Staatsanwälte mich auch als für die EU tätigen Experten ein in ihre Anklagen. Der Staatsanwalt fordert dabei Haftstrafen von bis zu 2 Jahren bzw. Geldstrafen mit einem Tagessatz von 12 Euro für denselben Zeitraum (insgesamt also 8.760 Euro).

Wir gehen davon aus, dass diese Art der Vogeljagd zumindest in Spanien alsbald zum Erliegen kommt. Wir waren zum Saisonstart im Oktober 2007 vor Ort, um die bekannten Barracas aufsuchen und zu dokumentieren, ob sich die Wilderer an geltendes Recht halten. Mit erschreckenden Beobachtungen und Ereignissen:

imsaal_klein_thumbNicht nur, dass viele Fänger nach wie vor aktiv sind. Vielmehr scheinen diese Personen zu merken, dass sich die juristische Schlinge zuzieht. Mit dem Rücken zur Wand stehend, ergreifen sie zunehmend brutale Einschüchterungsmethoden, um sich unsererer Kontrolle zu entziehen. Mit Mobiltelefonen verständigen sie “Kollegen” und Familenmitglieder aus der Nachbarschaft, wenn wir auch nur in die Nähe ihrer Fanganlagen kommen. Die herbeieilenden Mittäter verfolgten uns mit mehreren Autos, zum Teil mit Kindern und Großeltern gefüllt. Mit gefährlichen Überholaktionen versuchten sie, uns von der Strasse abzubringen. Einmal wollten sie uns mit einer inszenierten Autopanne zum Anhalten bewegen. Ein anderes mal wurde Dr. E. Schneider von mehreren Männern angegriffen, zu Boden gerissen, geschlagen und beraubt. Da erwartet den Hauptschläger und einige Mittäter nun ein Extraprozess, einschließlich einer Schadensersatzforderung pp.. Anfang Februar wurde einer der Wilderer erstmals mit 6-monatiger Gefängnisstrafe belegt - die Bewährung dürfte hinüber sein, wenn nun die Körperverletzung hinzu kommt.

Aussichten
Für Katalonien kann man das „Aus“ der Barracajagd verkünden. Aber, es bleibt noch einiges zu tun in den südlich benachbarten Provinzen Castellon und Valencia. Dort wird frech und dreist, obwohl das höchste europäische Gericht vor drei Jahren seinen Spruch gefällt hatte, weiter gefangen. - Die von uns gesammelten Beobachtungen gehen jetzt wieder an die Kommission nach Brüssel. Sie wird es wohl nicht hinnehmen. Wir aber werden im kommenden Herbst wieder vor Ort sein - da schauen wir besser selbst wieder nach …

Die katalanische Provinzregierung lässt im Oktober 2007 von ihrem Vorhaben ab, über eine Rechtsverordnung die Vogeljagd mit Leimruten und Netzen zu gestatten.

Sie hätte sich damit über die Europäische Vogelschutzrichtlinie und das nationale spanische Recht gestellt. Nun hat die katalanische Umweltbehörde offiziell eingeräumt, dass die antiquierten Methoden des Vogelfangs nicht zulässig sind, weil sie “nicht selektiv” sind und die Vogelbestände übernutzen.

Link: Pressemeldung der kat. Umweltbehörde

Link: Pressemitteilung des SEO/BirdLife in englischer Sprache als PDF

Das VsK wird in den nächsten Tagen vor Ort sein und die zu erwartenden Rechtsverstöße uneinsichtiger Vogelsteller dokumentieren und jeden Einzelfall zur Anzeige bringen.

WICHTIGER HINWEIS:

Die Regierung der Provinz Katalonien hat die Zurücknahme ihres Dekrets wegen Erlaubnis des Vogelfangs mit Leimruten und Netzen angekündigt.

Bitte helfen Sie uns dennoch bei der Weiterführung unserer Unterschriften-Kampagne, um damit jedem weiteren Versuch entgegenzutreten, die Vogeljagd unter Anwendung solcher primitiven Methoden dennoch zu erlauben.

Wir werden Sie alsbald über die weiteren Maßnahmen in dieser Kampagne unterrichten.