Man ist richtig gerührt - so viel Wohlwollen hat uns die Harz-Presse noch nie angedeihen lassen - schon gar nicht die GZ (Goslarsche Zeitung; siehe Pressespiegel…) - wo seit Jahren gilt, dass über Finkenquälerei nur positiv berichtet werden darf - weil sonst gewisse Herrschaften in dem Blättchen nicht mehr inserieren.

Es klingt ja toll mit dem aufsteigenden Ast - aber es gibt auch dürre Äste, die nach oben zeigen…!!!!

Die Leute vergessen ja zu schnell:
Es ist noch nicht lange her - da fand das Spektakel in Hohegeiß auf dem Sportplatz statt - 150 und mehr Käfige waren aufgereiht … ein Volksfest mit viel Bier pp . Und Eintritt zahlenden Besuchern! Viel “Kohle” haben die seinerzeit gemacht mit ihrer Tierquälerei. (So wie etwa beim Stierkampf in Spanien !!)

Mehrere Züge Bereitschafts-Polizei mussten seinerzeit, mit Helmen, Schilden und Hauestöcken bestückt, und Hunden gegen die Demonstranten vorgehen ….
Heute: Null Besucher (außer Undercover des VsK) , Null Bier (außer aus der mitgeführten Kühltasche) und man musste sich längst in einen engen Winkel im Kurpark verkriechen - wo der “Hausverbotene” aber immer ein Gebüsch fand, hinter dem er das Vogelpfeifchen zücken kann usw. - um in das Spiel hinein zu flöten. - Gute Darwinisten ändern in ihrer Anpassungsfähigkeit die Strategie - heute hauen uns die Beamten nicht mehr - jetzt lästern diese selbst über den Blödsinn, den sie da vor uns “beschützen” müssen.
- Als wir seinerzeit Anfang Juni (Pfingstsonntag!) im Schnee herumstanden, bat einer der Beamten “Mensch, Schneider, können Sie nicht Schluss machen - ich friere und würde gern nach Hause fahren”. - Also, wer friert ist dumm, arm oder Soldat … jedenfalls kam der (darwinistisch) adaptiert gekleidete Erzbösewicht Schneider dem Wunsche nach - seitdem ist man uns wohl auch in Polizeikreisen eher zugetan …???

Aber die Geschichte des dürren Astes geht weiter: Es gab Zeiten (Post-Wende-Zeit!!) da ging kein Finkner aus dem Westharz in den Osten und keiner aus dem Osten in den Westen - nicht wuchs zusammen, was zusammen gehört! Aber nun muss man sich zusammenrotten. Auch in Hohegeiß am 10.05. (sonst war es ja stets der Pfingstsonntag - also nun der Samstag - die “Tradition” bröckelt) standen wieder die PKWs mit Wernigerode-Kennzeichen …. (und am Pfingstmontag in Benneckenstein waren es dann wohl mehr “Wessis” als “Ossis”, die ihre armen Vögel darboten. So jedenfalls die Autokennzeichen).
Also: der “aufsteigende Ast”, von dem der “Hausherr” faselt, ist nicht der Beleg für die quantitativ aufsteigende Entwicklung sondern für just das Gegenteil.
Das zeigt sich auch in einem anderen Merkmal: Da kamen früher die “Großfinkner” mit gleich mehreren Käfigen an - 3 bis 4 oder so. Mehr als ein Dutzend Käfige haben wir seinerzeit beim erwähnten Herrn aus Benneckenstein gezählt, die er in der “Vorbereitungszeit” im Freien aufgebaut hatte. Nun aber - fast alle der nicht einmal 20 aktiven Täter kamen mit nur noch einem jämmerlichen Käfig.
Den Finknern gehen die Finken aus!

Übrigens: das Land Sachsen-Anhalt hat die Haltung von Buchfinkenmännchen in (tuchverhüllten) Einzelkäfigen während der Vorbereitungszeit tierschutzrechtlich untersagt. Fünf von sechs von VsK ermittelten und zur Anzeige gebrachten Finkner mussten dann je 600 Euro für Strafbefehl berappen (der sechste war da nicht mehr zur Rechenschaft zu ziehen: Er war bedauerlicher Weise beim “Manöver” in Tanne auf dem “Gesangsplatz” verstorben.

Es gibt keine Erlaubnisse mehr zum Fang im Walde. Seitdem das VG Magdeburg einen Kameraden “abgeledert” hat, der seinen Bestand “blutauffrischen” wollte, ist da für die Behörden Schluss mit Erlaubnissen zum Einfangen freilebender Buchfinken. Und der Altbestand aus DDR-Zeiten? - ja der ist nun endgültig der Altersschwäche anheim gefallen - und die Zucht in Gefangenschaft funktioniert nicht! - Sogenannte Nachzuchten wu(e)rden zumeist auch im Walde geklaut: Man streift dem noch nicht flüggen Jungvogel in einem aufgefundenen Nestchen den “geschlossenen Ring” über´s Füsschen, und kurz vor dem Ausfliegen der Jungvögel holt man ihn in die Voliere! - wo die Behörde dann wegen des “geschlossenen Rings” die Nachzucht attestiert - Gegen von uns geforderten DNA-Elternschaftsnachweise wehren sich die Finkenhalter vehement. — Warum wohl?
Da muss man als Behörde einen konkreten Verdacht haben, um zuzugreifen. - Irgendwann wird es den Fall geben. Und dann ist die ganze Lüge von der Nachtzucht entlarvt.
VsK arbeitet daran….!

Übrigens: bei H.H. Bergmann (1993) : “Der Buchfink” findet man den bemerkenswerten Hinweis (S. 46) : …erreichte der Finkensport einen auch organisatorischen Höhepunkt während des Dritten Reichs, als innerhalb des Reichsverbands deutscher Vogelpfleger und -züchter eine Fachschaft für Buchfinkenhaltung mit mehr als 1000 Mitgliedern geführt wurde. Die Finkenmanöver wurden als “Reichsverbandspokalsingen” durchgeführt. … heute findet der Brauch im gesamten Bereich des Harzes wieder starkes Interesse bei Ansässigen und Gästen. ” …
So weit BERGMANN, leider nicht mehr so ganz aktuell: Gäste haben ohnehin kein Interesse mehr und Ortsansässige überaltern - den Finknern geht nicht nur der Vogel-Nachwuchs aus!!!. Das ist eine Altherrenriege, bei der der Sensenmann vor der Tür steht. - Da ist das Buch nicht mehr aktuell.

Und was der liebe Hans Heiner völlig übersehen hat in der Kommentierung: Die braune Vergangenheit der Geschichte, die da gepflegt wird - die haben wir aber von rezenten Finknern schon wiederholt erfahren …. .
Entnazifizierung hat da im Brauchtum des “schönen Harzer Wald” wohl nicht stattgefunden??? - Aber im Gegensatz zu anderen “Bräuchen” des 3. Reiches in Form von Muttertag und Olympischer Fackel geht die Ära der Finkenquälerei zu Ende.
BERGMANN bestätigt übrigens auch, dass Buchfinken nur schwer nachzuzüchten sind …. .

Was tun?, fragt sich der hartnäckigste Finkner, wenn einem die Finken ausgehen.
Das Auto mit dem belgischen Kennzeichen hatten wir ja schon ausgespäht. Und einen Kernpunkt der Sache hat unser Undercover auch schon erfahren. Man kauft Buchfinken aus Belgien weil man an sie im Harz nicht mehr rankommt..
Deswegen also der “belgische Schnörkel” im Gesang. (Man sieht, wie schon wieder Unwahres die Finkner-Runde macht) - Kein Wunder, dass es den armen gequälten Vögeln die Stimme verschlägt und sie in dieser Vorführung lieber ganz den Schnabel halten.
Ich habe ja schon immer gesagt, die Finkner sollen sich doch selbst ein einen Käfig setzen und trällern. Wir hatten einen solchen in Menschengröße ja sogar schon dabei - aber leider hockte sich kein Finkner hinein. Doch die Zeit wird kommen, dann werden die Sieger durch eigene Gesangesleistungen ermittelt werden. Es geht den Herrschaften ja so wieso um die Selbstdarstellung; und dass man in der Zeitung steht! - Aber die Finken können dann endlich in Freiheit und unverfolgt leben!!
- So wie wir das wollen und es sein muss, wollen wir die vielbeschworene Bewahrung der Biologischen Vielfalt (Biodiversität) tatsächlich und wahrheitsgemäß einlösen.

Und im kommenden Jahr zu Pfingsten sind wir natürlich zur Stelle:In Hohegeiß, in Benneckenstein, und eine Woche darauf in Tanne.
Dem Meister aller Klassen, H. Ehrenberg, Altenau habe ich vor Jahren schon zugesagt: “Wir knipsen das Licht aus …!” dabei bleibt VsK.
Und der besondere Liebhaber von Tret-Mülleimern als Siegerpreis (was will ein Buchfink mit dem Tretmülli? - dagegen treten?), dürfte wegen immenser Adrenalinproduktion gewaltig große Nebennieren haben - nur weil wir seine ganze schöne Vorherrschaft so demoliert haben …. und uns von ihm dennoch nicht vertreiben lassen. Seinerzeit wollten wir ihm den silbernen Tretmülli überreichen. Doch der hochehrenwerte Herr Ehrenberg war nicht zugänglich gewesen. Aber diesmal wurde er nicht einmal in der Zeitung erwähnt*) - es gab wohl diesmal ungewohnt keinen Sieger Ehrenberg?? Hat auch sein Vogel lieber die “Klappe” gehalten?
*Sic transit gloria finkneri*

*) Ob die GZ nun einen Inserenten los ist??
Wer mag, kann sich schon jetzt die Teilnahme an unseren “Finkenmanöver-Störmanövern 2009″ vormerken.
Es wird sich lohnen - für die Buchfinken!
Dann auf ein fröhliches /*”Lasst die Finken frei” */- ein alter “Schlachtruf” vom VsK - neu aufzulegen 2009.

Dr. E. Schneider
Präsident VsK e.V.