Bei der fachlich führenden Bildungsmesse Didacta hat das Vogelschutz-Komitee einmal mehr mit einem Infostand eines seiner wichtigsten Naturschutzthemen präsentiert.

Die in Stuttgart vom 22. – 27.02.11 veranstaltete Didacta wurde von gut 83.000 Personen besucht, Pädagogen, Studenten, Schüler u.a.;  deutlich mehr als 5tausend Besucher dieser Messe verweilten auch am Infostand des VsK, hatten Fragen, suchten das Gespräch zum Natur- und Vogelschutz und deckten sich mit den bereitgestellten Broschüren und Informationsschriften rund um den Vogelschutz ein.

 

Mit dem neuen Infostand, Oberes Rhinluch – Trittstein im internationalen Vogelzug den in bewährter Weise wieder die Agentur greenmedianet, Berlin entwickelt und bis zur Aufstellung ausgeführt hatte, war dem VsK ein guter Wurf gelungen:

Er wurde zum „eye catcher“ und machte das Publikum, das ja an sich zu ganz anderen Themen als Naturschutz die Messe besuchte, auf die Thematik aufmerksam und ließ „Naturschutzbildung“ zu einer spontanen Erfahrung werden.

 

 

Die Informationstafeln des Infostands

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Tafel 1: Vielfalt statt Einfalt, Tafel 2: Naturschutz als Plus der Naherholung, Tafel 3: Monokultur bald auf der Roten Liste, Tafel 4: Moorrenaturierung für den Vogelschutz, Tafel 5: Dreieckssäule

 

Inhaltlich vermittelt der, für die weitere Verwendung als Wanderausstellung konzipierte, Infostand einen Einblick in das VsK Projekt „Teichland Linum – Oberes Rhinluch“. Dessen lanfristig angestrebtes Ziel liegt in der Extensivierung der agrarindustriellen Nutzung des Oberen Rhinluch, und der großflächigen Wiedervernässung und Renaturierung des vormaligen Moores. Dessen Trockenlegung und Devastierung reicht nur zurück in die 60er Jahre des letzten Jahrhunderts; deshalb bietet sich ein hohes Potenzial zu einer weitreichenden Wiederherstellung vormaliger Habitate und weitreichenden Rekonstruktion des einzigartigen Moorlebensraumes. Obwohl zahlreiche Pflanzen- und Tierarten im Verlauf weniger Jahrzehnte dem agrarwirtschaftlichen Raubbau zum Opfer fielen – wie etwa Großtrappe, Borkhuhn, Großer Brachvogel – stellt sich das Rhinluch noch immer als ein bedeutsamer Lebensraum für zahlreiche Vogelarten dar. Ob als Nahrungs- und Bruthabitat oder als wichtiger Rastplatz – ein Trittstein – während des Vogelzuges, den alljährlichen Wanderungen zwischen Brut- und Überwinterungsgebieten: Nicht nur als derzeit bedeutendster mitteleuropäischer Rastplatz beim Herbstzug der Kraniche, Aufenthalt der nordischen Wildgänse, der Wildenten u.v.m. ist das Obere Rhinluch unabdingbar zu erhalten.

 

Illusion wäre es, wollte man dieses Ziel in Form einer „Wildnislandschaft“ zu erlangen suchen. Der Widerstand und weit reichende Einfluß der derzeitigen, durch wenige Großbetriebe der Massentierhaltung bestimmten  Agrarindustrie stünden dem entgegen. Doch im Verbund mit jenen Kräften, deren Umgang mit dem Lebensraum eher vom Gebot der nachhaltigen Nutzung der Naturgüter bestimmt ist, lässt sich manches erreichen. Die Gemeinsamkeit jener, die das Obere Rhinluch als Kostbarkeit der Natur erkannt haben und zum schonenden Umgang mit dem für Pflanze-Tier-Mensch gemeinsamen Lebensraum bereit sind, wird sich Schritt für Schritt der Erhalt dieses international so wichtigen „Trittsteins“ für die wandernden Vögel realisieren lassen. – Doch sehen Sie selbst!

 

Für die Bereitstellung zahlreicher Originalfotos aus dem Rhinluch danken wir ausdrücklich dem Mitstreiter K.H. Sass.