Die ersten Frühlingsboten melden sich – Kraniche kehren aus der Überwinterung zurück. Aber, manche blieben hier!

Es tut sich was im Vogelzug: VsK Mitglied und ständiger Vogelbeobachter Robert aus Schwalmstadt (Nordhessen) meldet heute um 14 Uhr, dass ein sehr großer Schwarm Kraniche in Richtung Norden zieht.

So erwarten wir am großen Kranichrastplatz im Oberen Rhinluch bei Linum nun die ersten „Vögel des Glücks“ zur Rast beim langen Weg in die nordischen Brutgebiete. Es hatten sich aber keineswegs alle Kraniche in südliche Überwinterungsgebiete begeben. Im Rhinluch waren in den vergangenen Wochen mehr als 1.000 dieser Vögel zu beobachten, die an wärmeren Plätzen des Gebiets die Kälteperiode überdauert haben. Bei diesen handelt es sich – zumindest teilweise – um „Standvögel“ also solche, die nicht für den Winter in weit entfernt gelegene Gebiete ziehen. Die  Beobachter der AG Kranichschutz haben anhand einiger mit Farbringen markierter Vögel ermittelt, dass es sich um Kraniche handelt, die im Bereich des Oderbruchs erbrütet und dort beringt wurden. So dürften auch solche aus dem Rhinluch hier verweilt haben.

Die Beobachtungen weisen auf ein Phänomen, das sicher noch einige Fragen aufwerfen wird: Diese Kraniche geben ihr Zugverhalten auf – was sind die Ursachen? Welche Konsequenzen und Risiken ergeben sich für die Art bei solchem Hierbleiben im Fall eines sehr strengen Winters?

Auch wilde Gänse haben sich wieder in großer Zahl im Linumer Teichgebiet eingefunden.

Als in den letzten Wochen die freie Wasserfläche auf den Teichen immer geringer wurde, waren die dort überwinternden Bless-, Grau- und  Saatgänse abgezogen. Mit dem Freiwerden der Wasserflächen sind sie zurückgekehrt und bevölkern zu tausenden das Teichgebiet. Gut zu beobachten sind sie beim morgendlichen Ausflug zu den Nahrungsflächen und der Rückkehr von dort, wenn sie in großen Trupps, laut rufend, herrliche Flugbilder abgeben.


Dr. Eberhard Schneider